W-Lan zukünftig in öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse & Bahnen) Nach Ansicht vieler Experten ist WLan eine ideale Zugangstechnik für einen Großteil der Nutzer. Dies erklärt sich in erster Linie damit, dass eine Internetverbindung über WLan in aller Regel schneller und kostengünstiger ist als eine Mobilfunkverbindung. Hinzu kommt, dass moderne mobile Zugangsgeräte wie Tablet-PCs teilweise nur über WLan Zugang zum Internet haben. Der Entwicklung des mobilen Internets steht in Deutschland jedoch der langsame und begrenzte Ausbau der WLan-Infrastruktur gegenüber.
So gibt es nach wie vor nur wenige Hotels, Gastronomiebetriebe und öffentliche Einrichtungen mit kostenlosen Hotspots, während auf beispielsweise Bahnhöfen, in Flughäfen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, sofern überhaupt, nur kostenpflichtige WLans zur Verfügung stehen. Letztere bringen jedoch nicht nur mitunter sehr hohe Kosten mit sich, sondern häufig auch eine umständliche und wenig benutzerfreundliche Bedienung. Für ein Technologieland wie Deutschland ist die zögerliche Haltung gegenüber stadtweiten WLan-Netzen verwunderlich. Gerade in Großstädten könnten die WLans für eine spürbare Entlastung der Mobilfunknetze sorgen, von der letztlich alle Seiten profitieren. Zudem könnten neue mobile Dienste etabliert werden, die bislang wegen der Bandbreite oder der Kosten nicht realisierbar waren. Noch schwieriger gestaltet sich die Situation allerdings in ländlichen Gegenden. Während in Großstädten zumindest kostenpflichtige Hotspots zur Verfügung stehen, erinnert die WLan-Infrastruktur in Regionen außerhalb von Großstädten bislang vielfach an eine karge Wüste. Viele andere Länder sind Deutschland in diesem Punkt deutlich überlegen. So kann beispielsweise in Paris auf vielen öffentlichen Plätzen ein kostenloses WLan genutzt werden und in Madrid können sich Nutzer problemlos sogar in Bussen und Bahnen in ein WLan einloggen. In London ist geplant, dass bis zu den Olympischen Sommerspielen in der ganzen Stadt WLan kostenfrei zur Verfügung stehen soll. Ein Problem, das in Deutschland jedoch neben den Kosten, die viele Städte, Gemeinden und Unternehmen scheuen, sicherlich auch eine Rolle spielt, ist die juristische Seite. Nach deutschem Recht haftet nämlich der Besitzer eines Routers, wenn über seinen Zugang illegale Aktivitäten durchgeführt werden. Vor allem wenn es darum geht, offene WLans über private Router zu realisieren, müsste der Gesetzgeber hier also entsprechende Rahmenbedingungen schaffen. Nun stellt sich aber die Frage, wie es konkret um WLans im öffentlichen Raum bestellt ist und wie die Chancen stehen, dass es auch in Deutschland WLan künftig in öffentlichen Verkehrsmitteln geben wird. WLan in ZügenSeit kurzem stehen für Vielfahrer der Deutschen Bahn in den Lounges an vielen deutschen Bahnhöfen kostenfreie WLan-Netze zur Verfügung. Die Hotspots gehören der Deutschen Telekom und können von all jenen Bahn-Kunden genutzt werden, die erster Klasse reisen, über eine Bahncard 100 verfügen oder häufig mit der Bahn unterwegs sind. In letzterem Fall erhalten Kunden anstelle einer weißen eine silberne Bahncard, die gleichzeitig die Eintrittskarte für den Loungebereich ist. Der Zugang zum Internet erfolgt über die Kennung “Telekom” und bei einem Aufenthalt in der Lounge wird der Nutzer auf eine Startseite umgeleitet, wenn er eine Webseite aufruft. Auf dieser Startseite bestätigt der Nutzer lediglich die Nutzungsbedingungen und ist anschließend ohne weitere Eingaben von Zugangsdaten online. Nach 15minütiger Inaktivität sowie alle sechs Stunden wird die Internetverbindung getrennt. Außerhalb der Lounges kann an Bahnhöfen ebenfalls WLan genutzt werden, dann allerdings in vielen Fällen kostenpflichtig. In den Zügen selbst konzentriert sich die Bahn auf den Ausbau des Internetangebots in ICEs. Bislang sind rund 1.700 Kilometer des ICE-Streckennetzes über Hotspots versorgt, nach und nach sollen dann die gesamten 5.200 Kilometer des ICE-Kernnetzes, durch das rund 98 Prozent des ICE-Verkehrs abgedeckt sind, mit der Internettechnik ausgestattet werden. Nach Abschluss des Ausbauprogramms werden über 250 ICEs als Hotspots über die Schienen rollen. Technisch werden die Züge dabei über ein Funknetz angebunden, das die Telekom eigens für diesen Zweck entlang der Strecken aufgebaut hat. Das Funknetz verwendet Frequenzen um 450 MHz und da diese Frequenzen des ehemaligen C-Netzes nicht von beispielsweise Handys genutzt werden, sind die Kapazitäten ausschließlich für die WLan-Netze in der Zügen bestimmt. Überlastete Netze sind damit ausgeschlossen. Genutzt werden können die WLans übrigens von allen Fahrgästen, unabhängig davon, ob diese Telekom-Kunden sind oder nicht.
WLan in BussenIn Bussen wird es vermutlich noch einige Zeit dauern, bis von einer flächendeckenden Versorgung mit WLan gesprochen werden kann. Zwar sind mittlerweile viele Neufahrzeuge bereits mit der Internettechnik ausgestattet, oft wird die Technik aber zunächst nur für betriebsinterne Zwecke genutzt. Daneben laufen in einigen Städten schon Pilotprojekte, doch auch hier sollen erst Erfahrungen gesammelt und die Ergebnisse ausgewertet werden. Weitestgehend Einigkeit besteht darüber, dass WLan in Bussen und Bahnen einen echten Mehrwert darstellen und die Attraktivität von öffentlichen Verkehrsmitteln erhöhen würde. Dem stehen allerdings entsprechende Investitionen gegenüber, so dass Fahrgäste derzeit und in naher Zukunft vermutlich in erster Linie auf Mobilfunknetze zurückgreifen werden müssen, wenn sie unterwegs im Internet surfen möchten. WLan an FlughäfenWie an vielen internationalen Flughäfen gibt es mittlerweile auch in Deutschland erste Ansätze für kostenlose WLans. Eine Vorreiterrolle übernimmt dabei der Flughafen Köln-Bonn, wo Reisende unbegrenzt kostenfrei über einen Hotspot im Internet surfen können. Dazu müssen sich die Reisenden einmal beim Anbieter registrieren und können das Netz dann ein Jahr lang ohne erneute Registrierung nutzen. In den AGB stimmt der Nutzer zu, dass seine Login-Daten, die Login-Zeiten und das Datenvolumen verschlüsselt protokolliert und im Fall einer Straftat an die Ermittlungsbehören übergeben werden. In Frankfurt und München können Reisende den WLan-Zugang 30 Minuten lang pro Tag kostenfrei nutzen, danach fallen Gebühren an. In Hamburg ist WLan zwischen den Gates A17 und C16 kostenfrei, hier übernimmt ein Sponsor die Gebühren. Im übrigen Terminal ist WLan kostenpflichtig, wie auch bei den meisten anderen Flughäfen. Allerdings arbeiten mittlerweile einige Flughafenbetreiber an neuen Konzepten. Mehr Tipps und Ratgeber zum Thema Wirless-Lan: Thema: W-Lan zukünftig in öffentlichen Verkehrsmitteln (Busse & Bahnen) |