Was bringt Surfen im Inkognito-Modus? Beim Surfen im Internet speichert der Browser standardmäßig verschiedene Daten und Informationen. Dadurch kann der Nutzer zum Beispiel im Browserverlauf nachschauen, welche Webseiten er angesteuert hatte. Das ist praktisch, um Seiten wiederzufinden. Ruft der Nutzer bestimmte Seiten häufiger auf, speichern Cookies außerdem die Einstellungen. Deshalb kann der Nutzer etwa in einem Online-Shop auch Tage später noch die Artikel in seiner Merkliste oder im Warenkorb sehen. Und wenn er seine Daten in Online-Formulare eingibt, muss er nicht jedes Mal alles neu tippen, sondern kann sie per Klick aus der angezeigten Auswahlliste einfügen. Allerdings möchte nicht jeder Nutzer, dass solche Daten im Browser gespeichert werden. Um Abhilfe zu schaffen und anonymer zu surfen, schaltet er deshalb in den privaten Modus. Der private Modus wird auch Inkognito-Modus genannt. Aber was bringt Surfen im Inkognito-Modus wirklich?
Mehr Privatsphäre im Inkognito-Modus Surft der Nutzer im privaten Modus, bleiben weniger Daten erhalten. So speichert der Browser nicht mehr, welche Webseiten der Nutzer besucht hat und auch Online-Formulare werden nicht mehr automatisch vervollständigt. Sobald der Nutzer den Browser schließt, werden alle Cookies gelöscht. Insgesamt bietet der Inkognito-Modus also mehr Privatsphäre. Das ist vor allem dann ein Pluspunkt, wenn sich der Nutzer ein Gerät mit anderen Personen teilt. Hat er den Inkognito-Modus aktiviert, können die anderen Nutzer später nicht mehr nachvollziehen, was er im Internet gemacht hat. Möchte er sich beispielsweise über sensible Themen informieren oder online nach Geschenken suchen, ist das natürlich sehr praktisch. Keine echte Anonymität im Inkognito-Modus Der Browser speichert im privaten Modus zwar weniger Informationen als im Standard-Modus. Doch wirklich anonym ist der Nutzer deshalb trotzdem nicht unterwegs. Die Daten zum Nutzerverhalten können im privaten Modus nämlich ganz genauso nachverfolgt, gesammelt und ausgewertet werden. Der Unterschied ist lediglich, dass die Daten am Ende aus dem Browser gelöscht werden. Deshalb können andere Nutzer, die dasselbe Gerät verwenden, die Daten nicht mehr einsehen. Doch dass der Browser im Inkognito-Modus weniger Daten speichert, heißt eben gleichzeitig auch, dass einige Informationen trotzdem erfasst werden. Internetdienste und Seitenbetreiber können auch im privaten Modus einsehen, wie und wohin der Nutzer surft. Geht der Nutzer mit dem Computer am Arbeitsplatz online, kann der Arbeitgeber ebenfalls nachverfolgen, welche Seiten der Nutzer aufgerufen hat. Gleiches gilt für den Rechner in der Schule oder Uni. Allerdings ermöglicht der Inkognito-Modus, das Tracking und die personalisierte Werbung etwas zu begrenzen. Sehr viele Seitenbetreiber setzen nämlich Cookies ein. Verlässt der Nutzer die Webseite und schließt er später den Browser, werden die Tracking-Cookies im privaten Modus automatisch gelöscht. Trotzdem bietet auch der Inkognito-Modus keinen vollständigen Schutz vor dem Tracking. Denn um Daten zu sammeln, müssen nicht unbedingt Cookies zum Einsatz kommen. Inzwischen gibt es dafür auch andere Technologien. Kein Inkognito nach dem Einloggen Wechselt der Nutzer vom öffentlichen Bereich einer Webseite in die Bereiche, für die er sich mit seinen Nutzerdaten anmelden muss, speichert die Seite, wonach der Nutzer gesucht oder was er aufgerufen hat. Dass er im Inkognito-Modus surft, ändert daran nichts. In den Nutzungs- und Datenschutzbedingungen der meisten Online-Portale ist enthalten, dass innerhalb des Portals Daten übermittelt werden können. Registriert sich der Nutzer in dem Portal, stimmt er diesen Bedingungen zu. Vieles bleibt gleich Ob der Nutzer privat oder standardmäßig surft, macht sich praktisch nicht bemerkbar. Der Nutzer kann also wie gewohnt alle gewünschten Seiten aufrufen und die Seiten sehen auch nicht anders aus. Entdeckt er eine interessante Seite, die er sich merken möchte, kann er ein Lesezeichen setzen. Das ist im Inkognito-Modus ebenfalls möglich. Auf das gesetzte Lesezeichen kann der Nutzer dann sowohl inkognito als auch über den Standard-Modus zugreifen. Lädt der Nutzer Dateien herunter, werden sie auf dem Rechner gespeichert. In welchem Modus der Nutzer online war, spielt dabei keine Rolle. Einen zusätzlichen Schutz vor Viren, Trojanern, anderer Schadsoftware und unsicheren Internetseiten bietet der Inkognito-Modus nicht. Der Nutzer sollte deshalb genauso umsichtig sein wie sonst auch. Anonymes Surfen per VPN oder Tor-Browser Der Inkognito-Modus klingt letztlich nach mehr, als er tatsächlich ist. Denn der Effekt des privaten Modus bleibt auf das eigene Gerät begrenzt. Möchte der Nutzer echte Anonymität, kann er zwischen zwei Varianten wählen. Die erste Möglichkeit ist ein Virtual Private Network, kurz VPN. Durch einen sogenannten VPN-Tunnel verschlüsselt das VPN den kompletten Datenverkehr zwischen dem Computer des Nutzers und dem VPN-Anbieter. Dazu schaltet sich der VPN-Anbieter, vereinfacht erklärt, zwischen den Computer und das Internet. Die Daten, die daraufhin beim Surfen fließen, sind für Dritte nicht einsehbar.
Die zweite Möglichkeit ist der Tor-Browser. Dahinter verbirgt sich ein Projekt, das ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten bereitstellt. Dabei schickt der Browser den Datenverkehr verschlüsselt über verschiedene Knotenpunkte durch das Netzwerk. Dritte können dadurch nicht mehr nachvollziehen, von wo aus die Daten gesendet wurden. Analysen und Tracking werden so unmöglich. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |