Pro & Kontra zum Smart Home anhand von 5 Fragen, 2. Teil Ein elektronisches Türschloss öffnet das Haus, sobald sich der Bewohner nähert. Die Heizung hatte sich vorher schon eingeschaltet und die Kaffeemaschine wartet mit frischem, warmem Kaffee. Die Lichter gehen an, die Jalousien fahren hoch und während der Einwohner seine Einkäufe verstaut, kann er per Sprachsteuerung entscheiden, welche Songs im Hintergrund laufen sollen. - Was für die einen nach viel Komfort im Alltag klingt, ist für die anderen unnötiger, technischer Schnickschnack.
Am Smart Home scheiden sich die Geister. Moderne Technik kann das alltägliche Leben einfacher machen und zugleich die Sicherheit erhöhen. Allerdings muss die Technik dafür richtig funktionieren. Und neben den Mehrkosten wird die Datensicherheit zum Thema. In einem zweiteiligen Beitrag stellen wir anhand von fünf Fragen das Pro & Kontra zum Smart Home gegenüber. Dabei ging es im 1. Teil darum, inwiefern ein Smart Home den Alltag tatsächlich erleichtern kann und wie zuverlässig die Technologien sind. Hier ist der 2. Teil! 3. Erhöht ein Smart Home die Sicherheit? Die Sicherheit ist ein Punkt, an dem das Smart Home wichtige Vorteile bietet. Ist der Bewohner in der Arbeit oder im Urlaub, kann er über sein Smartphone jederzeit Zuhause vorbeischauen und sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Ist er zum Beispiel unsicher, ob ein Fenster offen steht, kann er nachsehen und es bei Bedarf schließen. Genauso kann er die Klimaanlage ausschalten oder die Fußbodenheizung aktivieren. Geht der Bewegungsmelder an, weil zum Beispiel der Nachbar zum Blumengießen vorbeikommt, erhält er Bewohner eine Nachricht. Über die Kopplung aus Kamera und Videosprechanlage sieht der Bewohner, wer an der Haustür klingelt und kann sogar Antwort geben. Die Beleuchtung und die Musikanlage können in unregelmäßigen Abständen angehen und so simulieren, dass jemand daheim ist. Auf diese Weise kann ein Einbruch möglicherweise verhindert werden. Doch auch in Notfällen kann ein Smart Home wertvolle Hilfe leisten. Bei einem Brand zum Beispiel kann der Feuermelder die Feuerwehr alarmieren, die Rollläden und Fenster für schnelle Zugangswege öffnen und die Nachbarn warnen. Bei einem Wasserrohrbruch schickt das System dem Bewohner eine Alarmmeldung, so dass dieser umgehend reagieren kann. Und auch wenn der Bewohner stürzt, sich verletzt oder einen medizinischen Notfall erleidet, kann das Smart Home Hilfe anfordern, wenn der Bewohner eine Rückmeldung innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nicht quittiert. Voraussetzung für dieses Plus an Sicherheit ist aber eine intelligente Installation, die ordnungsgemäß funktioniert. Schließlich kann es auf Dauer nicht nur nervig, sondern auch teuer werden, wenn die Bewegungsmelder jedes Mal die Alarmanlage aktivieren, bloß weil ein Tier durch den Garten huscht oder der Wind die Äste des Baumes im Vorgarten bewegt. 4. Wie steht es um den Datenschutz im Smart Home? Ein vernetztes und programmiertes Zuhause arbeitet mit Daten. Das führt unweigerlich zu der Frage, wie es mit dem Datenschutz aussieht. Experten raten an diesem Punkt zu eigenständigen Systemen. Ein unabhängiger Server, der maßgeschneidert auf die gewünschten Komponenten und Szenarien des Bewohners eingestellt ist, steuert die Abläufe, ohne dass die Technik die eigenen vier Wände verlässt. Cloud-basierte Systeme hingegen sind eher schwierig. Denn weil sie eine Verbindung mit dem Internet erfordern und gleichzeitig als zentrale Stelle unzählige Accounts bündeln, ist die Gefahr einer Sicherheitsattacke immer gegeben. Hinzu kommt, dass die Server oft im Ausland sitzen. Ob die Datenpflege dann nach den deutschen Richtlinien zum Datenschutz erfolgt, ist daher fraglich. Im Alltag ist es durchaus möglich, das Smart Home offline zu automatisieren. Anders sieht es aus, wenn der Bewohner auch von unterwegs aus Zugriff haben will. In diesem Fall führt an einer Online-Verbindung kein Weg vorbei. Und spätestens an diesem Punkt sollte der Bewohner gut überlegen, wie weit er sein Haus nach außen öffnet. Andererseits wird es genauso gespeichert, wenn jemand mit seiner Bank- oder Kreditkarte bezahlt, über einen Kartendienst nach Restaurants in der Nähe sucht oder aktuelle Urlaubsfotos in den sozialen Medien veröffentlicht. In der heutigen Zeit ist der Mensch recht gläsern. Ob die Infos, die das Smart Home auf die Datenautobahn schickt, da noch den ganz großen Unterschied machen, muss jeder für sich selbst beantworten. 5. Was kostet ein Smart Home? Wie teuer eine Smart Home-Anlage ist, hängt vom System ab. Entscheidet sich der Bewohner für ein einfaches Paket, das nur wenige Komponenten enthält und keine aufwändige Verkabelung erfordert, sind die Kosten nur wenig höher als bei einer gewöhnlichen Elektroinstallation. Möchte er hingegen, dass sein Haus umfassend vernetzt ist und verschiedenste Komponenten miteinander kommunizieren, können um die zehn Prozent der Baukosten als Mehrkosten dazukommen. Bei Luxus-Paketen sind die Preise nach oben hin natürlich offen. Kritiker bemängeln, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht passt. Die Technologien sind mitunter noch anfällig und können die Erwartungen nicht immer erfüllen. Auf der anderen Seite investiert der Bewohner in den Werterhalt seiner Immobilie, wenn er zumindest die Grundlagen für ein Smart Home schafft. So wie einst elektrische Fensterheber im Auto nur eine nette Zusatzfunktion waren, sind sie heute Standard. Vernetzten Technologien im Haus wird es vielleicht ähnlich ergehen.
Ein anderer Punkt ist, dass der Bewohner Kosten senken kann. Reguliert das System im Smart Home den Wasser- und Energieverbrauch intelligent und auf den tatsächlich Bedarf abgestimmt, reduziert sich der Verbrauch. Das wiederum schont nicht nur den Geldbeutel des Bewohners, sondern auch die Umwelt. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |