Jobverlust durch Künstliche Intelligenz In den vergangenen Jahren hat die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) und insbesondere der Generativen Künstlichen Intelligenz die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Angefangen bei der Automatisierung einfacher Tätigkeiten bis hin zur Übernahme komplexer Aufgaben bringt KI das Potenzial mit, um zahlreiche Jobs zu ersetzen. Doch welche Berufe trifft es besonders? Teilen Arbeitnehmer die Sorgen? Und wie ließe sich einem Jobverlust durch Künstliche Intelligenz entgegensteuern?
Viele Jobs könnten wegfallen Besonders seit im November 2022 das generative Sprachmodell ChatGPT veröffentlicht wurde, explodiert der KI-Markt regelrecht. Von einer generativen Spracherkennung über die Simulation von Stimmen bis hin zu künstlichem Video-Content erreichen die Programme regelmäßig Meilensteine, die zuvor unmöglich schienen. Doch die Programme erledigen alle diese Aufgaben nicht nur, sondern sind dabei auch noch sehr präzise und enorm schnell. Aus diesem Grund fürchten viele Arbeitnehmer, dass KI sie bald ihren Job ersetzen könnte. Umfragen zufolge machen sich rund 40 Prozent der Arbeitnehmer Sorgen, dass sie ihren Arbeitsplatz wegen des zunehmenden Einsatzes von KI in den kommenden fünf Jahren verlieren könnten. Interessant dabei ist, dass vor allem die Angestellten pessimistisch in ihre berufliche Zukunft schauen, die solche Programme schon jetzt stark im Berufsalltag verwenden. Auch die meisten Forscher kommen zu einer ähnlichen Einschätzung. Sie gehen davon aus, dass ein großer Teil der Beschäftigung zumindest anteilig durch KI automatisiert werden wird. Vorsichtige Analysen schätzen, dass sich der Anteil der Arbeit, der einer Automatisierung unterliegen wird, in einem Rahmen zwischen 15 und 35 Prozent bewegen wird. Allerdings gibt es auch einige wenige Forscher, die dagegen halten und die Zukunftsängste der Arbeitnehmer für unbegründet halten. Ihr Argument lautet, dass schon seit vielen Jahren heraufbeschworen wird, dass die Digitalisierung Arbeitsplätze vernichtet. Doch offensichtlich ist das so nicht der Fall. Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) aus dem Jahr 2023 sieht es ähnlich. Sie konnte bislang keine Anzeichen dafür erkennen, dass der Einsatz von KI den vorhergesagten Kahlschlag auf dem Arbeitsmarkt verursacht. Gleichwohl hält die Studie Jobverluste wegen KI in Zukunft für wahrscheinlich. Es könnte Stellen mit hohem Qualifikationsprofil treffen Gefährdet sind vor allem administrative Aufgaben wie zum Beispiel die Datenverwaltung, die Buchhaltung oder die Terminplanung. Solche immer wiederkehrenden Aufgaben können durch KI recht einfach wegautomatisiert werden, weil sie auf einfachen Entscheidungsalgorithmen beruhen. Doch nach Einschätzung der Forscher der OECD könnte es in Zukunft einen generellen Wandel geben. Bisher konnten vor allem die Stellen durch Automatisierung ersetzt werden, die einen hohen Anteil an Routinetätigkeiten haben und eher geringe Qualifikationen erfordern. Durch ChatGPT und ähnliche Programme könnten künftig aber hauptsächlich die Jobs betroffen sein, die höhere Qualifikationen notwendig machen. Der ChatGPT-Erfinder OpenAI hat in einer eigenen Studie festgestellt, dass in Zukunft insbesondere die Jobs von Mathematikern, Analysten, Datenmanagern, Webdesignern sowie Journalisten und Autoren bedroht sein könnten. Denn generative KI kann eigenständig Content erstellen und ist in der Lage, schneller und effizienter komplexe Datenmengen zu ordnen und logische Schlüsse zu ziehen, als es ein Mensch je könnte. Ganz so einfach ist es dann aber doch wieder nicht. So kommt etwa der Job-Futuromat des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zu einem etwas anderen Ergebnis. Der Futuromat soll voraussagen, wie automatisierbar ein Job ist. Wird in das Suchfeld eine Tätigkeit wie „Journalist“ oder „Lehrer“ eingegeben, liefert der digitale Helfer eine Übersicht mit den Kernaufgaben des Berufs und deren individueller Automatisierbarkeit. Bei den meisten der vorhin genannten Berufe ist laut Futuromat nur ein Bruchteil der Aufgabengebiete automatisierbar. Unterm Strich scheint deshalb wesentlich wahrscheinlicher, dass viele Jobs nicht komplett ersetzt, sondern durch KI unterstützt werden. Mehr als die Hälfte verwendet KI bereits Tatsächlich greifen schon heute viele Arbeitnehmer auf die Leistungen von KI zurück. So lassen sie zum Beispiel Geschäftsbriefe, E-Mails oder Zusammenfassungen von Geschäftsberichten von ChatGPT schreiben. Umfragen zufolge verwendet mehr als die Hälfte im Berufsalltag generative KI. Dabei sind es überwiegend Textprogramme. Etwas weniger werden Bild- und Code-Programme eingesetzt. Experten sind der Ansicht, dass das wohl die Zukunft sein wird. In einem konstruktiv gestalteten Ökosystem mit KI werden Mitarbeiter nicht einfach durch KI ersetzt. Stattdessen setzen in KI geschulte Fachkräfte ihr Wissen im Berufsalltag gezielt ein und leisten dadurch einen aktiven Beitrag zur Zukunftsstrategie ihres Arbeitgebers. Damit diese Idee Wirklichkeit wird, sind aber die Arbeitgeber in der Pflicht. Es liegt in ihrer Verantwortung, den Mitarbeitern die Bedenken wegen der Folgen von KI auf die Jobsicherheit zu nehmen und ihnen passende Weiterbildungen anzubieten. Die Akzeptanz solcher Maßnahmen dürfte groß sein. Denn Umfragen zeigen auch, dass viele Arbeitnehmer der Ansicht sind, dass sie sich die richtige Nutzung von generativen KI-Programmen aneignen müssen.
Weiterbildungen eröffnen außerdem unterschiedliche Wege. So könnten zum einen die Mitarbeiter, die mit KI arbeiten, ihre Fähigkeiten zunehmend vertiefen und dadurch womöglich andere Aufgaben übernehmen. Zum anderen gibt es eine Vielzahl von Jobs, die nicht automatisiert werden können. Das betrifft zum Beispiel das Handwerk oder den sozialen Sektor. Arbeitnehmer, die Ihre Jobs wegen KI verlieren, hätten durch eine Weiterbildung die Chance, in einer anderen Branche Fuß zu fassen. Damit würde dann auch dem Fachkräftemangel begegnet. Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |