Bezahlen beim Online-Shopping: Die Möglichkeiten in der Übersicht, 2. Teil Online einzukaufen, gehört längst zum Alltag dazu. Doch wer Ware im Internet bestellt, muss sie natürlich auch bezahlen. Früher waren die Vorkasse und der Kauf auf Rechnung die gängigsten Zahlungsmethoden. Inzwischen bieten Online-Shops eine Reihe weiterer Möglichkeiten, bei denen oft Drittanbieter oder Banken dazwischengeschaltet sind. Die Abläufe sollen dadurch nutzerfreundlich, einfach, schnell und sicher sein. Doch welche Bezahldienste gibt es überhaupt? Und welche Methode ist die beste Wahl? In einem zweiteiligen Beitrag vermitteln wir die wichtigsten Infos zum Thema. Hier ist der 2. Teil!
Weitere Bezahlmöglichkeiten beim Online-Shopping Im 1. Teil haben wir mit einer Übersicht über die geläufigen Möglichkeiten zum Bezahlen von Online-Einkäufen begonnen. Dabei haben wir die Barzahlung bei Abholung und die Zahlung per Giropay, Klarna, Kreditkarte, Lastschrifteinzug und Nachnahme näher beleuchtet. Jetzt geht es mit weiteren Zahlungswegen weiter. PayPal Nutzt der Käufer den Bezahldienst PayPal, hinterlegt er zunächst seine Daten. Im Bestellprozess loggt er sich dann mit seinen Zugangsdaten in sein PayPal-Konto ein und wickelt die Zahlung darüber ab. Mit einem Gast-Konto ist ein Einkauf auch möglich, ohne dass der Käufer ein personalisiertes Konto anlegt. Die Bezahlung erfolgt klassischerweise vor Erhalt der Ware. Dabei leistet der Käufer die Zahlung an Paypal und der Zahlungsdienst leitet das Geld anschließend an den Verkäufer weiter. Inzwischen bietet PayPal aber auch Ratenzahlungen und Lastschriften an. In diesen Fällen liegt der Zahlungszeitpunkt nach dem Erhalt der Ware. Zu den Vorteilen gehört, dass die Bestellung schnell verschickt wird. Denn der Verkäufer wird unmittelbar darüber informiert, dass die Zahlung getätigt wurde. Weil seine Daten schon bei PayPal hinterlegt sind, muss der Käufer diese außerdem nicht bei jedem Einkauf neu eingeben. Ein weiterer Pluspunkt ist der Käuferschutz. Demnach kann der Käufer sein Geld zurückbekommen, wenn es Probleme bei der Lieferung oder mit der bestellten Ware gibt. Voraussetzung ist aber, dass der Käufer nicht die Funktion „PayPal-Freunde“ nutzt. Denn hier greift der Käuferschutz nicht. Vorteilhaft ist zudem, dass per PayPal auch internationale Transaktionen abgewickelt werden können. Ein Nachteil ist, dass die Daten von einem Unternehmen verarbeitet werden, das seinen Sitz in den USA hat. Ein weiterer Minuspunkt ist, dass Betrüger ungehindert einkaufen können, wenn sie an die Zugangsdaten gelangen. Die Bankverbindung müssen sie dafür nicht kennen. Es genügt, wenn sie die E-Mail-Adresse und das Passwort haben. Ratenkauf Bei einem Ratenkauf bestellt der Käufer die Ware und bezahlt sie nach Erhalt in mehreren Raten an den Online-Shop. Auf wie viele Raten die Bezahlung aufgeteilt wird, hängt von den individuellen Vereinbarungen ab. Zu den Vorteilen gehört, dass der Verkäufer die Bestellung schnell verschickt. Außerdem muss der Käufer nicht den ganzen Kaufpreis auf einmal aufbringen. Allerdings ist ein Ratenkauf oft an einen Mindestbestellwert gekoppelt und bei dieser Zahlungsart können, ähnlich wie bei einem Kredit, Zinsen anfallen. Dadurch ist die geleistete Zahlung dann höher als der eigentliche Kaufpreis. Ein weiterer Minuspunkt kann darin bestehen, dass nicht alle Online-Shops Ratenkäufe selbst abwickeln. Stattdessen muss der Käufer bei der Partnerbank des Shops ein Konto eröffnen oder eine Kreditkarte beantragen. Rechnungskauf Bei einem Kauf auf Rechnung bestellt der Käufer die Ware. Der Verkäufer verschickt die Ware zusammen mit der dazugehörigen Rechnung und nachdem die Lieferung eingetroffen ist, bezahlt der Käufer. Der Vorteil bei einem Rechnungskauf ist, dass der Käufer die Ware in aller Ruhe begutachten kann, bevor er die Zahlung leistet. Hat die Ware Mängel oder schickt der Käufer die bestellten Artikel zurück, gibt es mit der Erstattung der Zahlung dementsprechend keine Probleme. Allerdings bieten viele Online-Shops entweder gar keinen Rechnungskauf an oder stellen diese Option nur Kunden zur Verfügung, die schon öfter etwas bestellt haben. Übrigens: Auch über Klarna und PayPal ist ein Rechnungskauf möglich. In diesem Fall muss der Käufer aber beachten, dass er einen zusätzlichen Vertrag mit dem jeweiligen Zahlungsdienstleister schließt. Vorkasse Bei einem Kauf per Vorkasse überweist der Käufer den Rechnungsbetrag. Der Online-Shop verschickt die Bestellung, sobald die Zahlung verbucht wurde. Der einzige Vorteil bei Vorkasse per Überweisung ist, dass der Käufer die Zahlung selbst vornimmt und deshalb keinem Dritten Daten bekannt geben muss. Nachteilig hingegen ist, dass sich der Versand der Ware verzögert. Außerdem ist es kaum möglich, einen überwiesenen Geldbetrag zurückzuholen, wenn es Probleme mit der Ware geben sollte. Kann der Käufer den Zahlungsweg frei auswählen? In den vergangenen Jahren haben sich die Vorlieben beim Bezahlen von Online-Einkäufen verändert. Früher war der Kauf auf Rechnung die beliebteste Option. Inzwischen nutzt fast jeder zweite Käufer am liebsten Online-Bezahldienste. Die schnelle, einfache und bequeme Abwicklung mit Nutzername und Passwort dürfte dabei eine große Rolle spielen. Mit deutlichem Abstand folgen auf den weiteren Plätzen der Rechnungskauf und die Zahlung per Lastschrift oder Kreditkarte. Welche Zahlungsmethoden angeboten werden, kann ein Online-Shop selbst entscheiden. Der Käufer hat keinen Anspruch darauf, dass seine bevorzugte Zahlungsmethode verfügbar ist. Allerdings muss der Online-Shop spätestens mit Beginn des Bestellvorgangs darüber informieren, wie der Käufer bezahlen kann. Es genügt nicht, wenn der Käufer erst mittendrin oder kurz vor Abschluss der Bestellung erfährt, dass er zum Beispiel nicht auf Rechnung kaufen oder mit der Kreditkarte bezahlen kann. Zulässig hingegen ist, wenn der Online-Shop einem Käufer nicht alle Optionen anbietet, die grundsätzlich verfügbar sind. Das gilt vor allem für Zahlungsmöglichkeiten, die Bonität voraussetzen. Kauft jemand zum ersten Mal in einem Online-Shop ein, ist also möglich, dass er diese Bestellung zum Beispiel nicht auf Rechnung erhält. Darf ein Online-Shop Gebühren für die Zahlungsoptionen verlangen? Die gewählte Zahlungsmöglichkeit soll den Käufer finanziell nicht benachteiligen. Bei Einkäufen im Internet dürfen die Online-Shops deshalb keine Extragebühren für „besonders gängige“ Zahlungsmittel (mehr) verlangen. Diese Vorgabe geht auf eine Zahlungsdienste-Richtlinie zurück, die europaweit gilt und auch den stationären Handel betrifft. Zu diesen Zahlungsmitteln zählen Girokarten, Kreditkarten sowie SEPA-Überweisungen und -Lastschriften. Bei Online-Bezahldiensten wie Klarna, PayPal oder Sofortüberweisung sieht die Sache anders aus. Die Dienstleister übernehmen neben der Zahlungsabwicklung Zusatzleistungen für den Online-Shop, so zum Beispiel eine Bonitätsprüfung. Aus diesem Grund ist es zulässig, wenn der Online-Shop eine Gebühr vom Käufer verlangt. Das hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil bestätigt (Urteil vom 25. März 2021, Az. I ZR 203/19). Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen: |