Was tun, wenn das Smartphone kaputt ist?
Wer unterwegs im Internet surfen, Nachrichtendienste nutzen und telefonieren möchte, greift heutzutage zum Smartphone. Und das sind sehr, sehr viele Menschen. Schließlich ist das vergleichsweise kleine, kompakte Gerät ein echtes Multitalent, das Computer, Telefon, Kamera, Spielkonsole, Radio, Kalender und viele andere Dinge mehr in sich vereint. Allerdings ist ein Smartphone ein Gerät - und kann im täglichen Gebrauch schnell Schaden nehmen. Nur: Was tun, wenn das Smartphone kaputt ist? Wer ist der richtige Ansprechpartner?
Die häufigsten Schäden am Smartphone Wie bei jedem anderen Gerät und Gegenstand können natürlich auch bei einem Smartphone verschiedenste Defekte auftreten. Und oft reicht dafür schon ein kurzer Moment der Unachtsamkeit: Eine ungünstige Bewegung und schon landet das Smartphone unsanft auf dem Boden oder im Waschbecken. Hässliche Risse auf dem Display oder ein Wasserschaden sind dann die Folge. Mit 60 Prozent belegen kaputte Displays Platz 1 in der Liste der Schadensfälle, wie aktuelle Umfragen gezeigt haben. Akkus, die kaum noch Leistung bringen oder komplett ausfallen, stehen mit 51 Prozent auf Platz 2. Mit etwas Abstand folgen kaputte Buchsen und Tasten. Sie sind in 19 Prozent der Fälle die Schadensursache. Neben Wasserschäden können aber auch andere Probleme auftreten. Softwarefehler zum Beispiel. Gewährleistung, Garantie und Versicherung Ein neues Smartphone hat zwei Jahre lang Gewährleistung vom Händler. An dieser Gewährleistung führt kein Weg vorbei, der Händler ist dazu verpflichtet. Innerhalb dieser zweijährigen Frist muss der Händler für Mängel am Gerät geradestehen. Dabei muss in den ersten sechs Monaten der Händler nachweisen, dass mit dem Smartphone beim Verkauf alles in Ordnung war. Ab dem siebten Monat ist der Smartphone-Besitzer in der Beweispflicht. Bei einem gebrauchten Smartphone kann der Händler die Gewährleistung allerdings verkürzen. Neben der Gewährleistung gibt es oft auch eine Garantie vom Hersteller. Allerdings handelt es sich dabei um eine freiwillige Leistung. Folglich kann der Hersteller selbst bestimmen, ob, für wie lange und in welchem Umfang er eine Garantie gibt. Macht der Akku schon nach kurzer Zeit schlapp, hängt sich das Smartphone ständig auf oder reagieren Tasten plötzlich nicht mehr, dürfte das in vielen Fällen durch die Gewährleistung oder Garantie abgedeckt sein. Anders sieht es bei einem Displaybruch oder einem Wasserschaden aus: Das ist kein Mangel, den das Smartphone schon bei der Auslieferung hatte, sondern vielmehr ein selbstverursachter Schaden. Deshalb greift die Gewährleistung oder Garantie hier meist nicht. Der Smartphone-Besitzer muss die Kosten für eine Reparatur deshalb üblicherweise selbst tragen. Um sich auch vor solchen Schäden zu schützen, ist es möglich, eine kostenpflichtige Garantie oder eine Handyversicherung abzuschließen. Allerdings sind sie vergleichsweise teuer - und im Leistungsumfang sind oft viele Schadensfälle ausgeschlossen. Nach einem sehr genauen Blick ins Kleingedruckte sollte der Smartphone-Besitzer deshalb gut abwägen, ob sich eine solche Absicherung lohnt. Die Hausratversicherung hilft an dieser Stelle auch nur bedingt weiter. Denn sie springt lediglich ein, wenn das Smartphone bei einem Einbruch oder Raub gestohlen oder beschädigt wurde. Mögliche Anlaufstellen Damit das defekte Smartphone bald wieder richtig funktioniert, gibt es mehrere mögliche Anlaufstellen. Neben dem Hersteller und dem Händler sind das zum Beispiel Werkstätten und Repair-Cafés. Sie sind inzwischen in vielen Städten vorhanden und einige von ihnen haben sich gezielt auf die Reparatur von Smartphones spezialisiert. Auch Elektronikmärkte bieten manchmal solche Dienste an. Außerdem gibt es im Internet diverse Anbieter, die Smartphones aller Marken reparieren. Hat der Besitzer auf seinem Smartphone noch Garantie, sollte er immer zuerst beim Hersteller nachfragen. Die meisten Hersteller reparieren zwar nicht selbst, sondern verweisen den Besitzer an eine autorisierte Partner-Werkstatt. Trotzdem kann die Nachfrage wichtig werden. Denn wenn der Besitzer sein Smartphone nicht von einer autorisierten Werkstatt reparieren lässt, erlischt in aller Regel die Restgarantie. Damit der Hersteller einschätzen kann, was zu tun ist, sollte der Besitzer die Identifikationsnummer seines Geräts parat haben. Diese wird angezeigt, wenn er die Tastenkombination *#06# eintippt - sofern das noch geht natürlich. Nimmt der Smartphone-Besitzer die Dienste einer freien Werkstatt in Anspruch, egal ob vor Ort oder online, muss er wissen, dass bei der Reparatur oft keine Original-Ersatzteile, sondern Nachbauten verwendet werden. Das hat aber weniger mit dem Preis zu tun. Es ist vielmehr so, dass vor allem die namhaften Hersteller keine Bauteile an Dritte herausgeben. Dabei müssen die nachgebauten Ersatzteile nicht schlechter sein. Mitunter wird der Besitzer gar keinen Unterschied feststellen. Nur sind die Bauteile eben keine Originale. Ein Sonderfall ist übrigens der Akku. Wird er ausgetauscht, hat das meist keinen Einfluss auf die Garantieansprüche. Deshalb kann sich der Smartphone-Besitzer für einen Akku-Wechsel problemlos auch an eine freie Werkstatt wenden. Hier zahlt er dann oft weniger als bei einer Partner-Werkstatt des Herstellers. Jedenfalls ist der Smartphone-Besitzer gut beraten, wenn er im Vorfeld die Reparaturkosten über ein Onlineportal vergleicht. So kann er den günstigsten Anbieter finden. Gleichzeitig sieht er, ob eine Reparatur überhaupt Sinn macht. Denn wenn sie genauso viel oder sogar mehr kostet als ein neues Gerät, dürfte sich die Sache ohnehin erledigt haben. Bevor der Besitzer sein Smartphone aus der Hand gibt, sollte er nach Möglichkeit noch ein Backup erstellen und auf seinem Computer sichern. Auf diese Weise gehen die Daten nicht verloren. Besser nicht selbst Hand anlegen Ganz billig ist eine Smartphone-Reparatur meist nicht. Und so manchem Besitzer ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, sein Gerät in fremde Hände zu geben. Im Internet können praktisch alle Ersatzteile bestellt werden. Und das oft für kleines Geld. Zudem gibt es unzählige Anleitungen, wie die Teile verbaut und das Smartphone wieder flott gemacht werden können. Selbst am Smartphone herumzubasteln, ist aber keine gute Idee! Denn der Laie richtet oft nur noch mehr Schaden an - und dann kann auch der Fachmann nicht mehr viel retten. Falsche Werkzeuge beispielsweise können zu Kurzschlüssen im Gerät führen. Und weil Smartphones mittlerweile nicht mehr verschraubt, sondern fast immer verklebt sind, sind Brüche bei unsachgemäßem Öffnen fast schon vorprogrammiert. SOS-Tipp: Smartphone trocknen Kurz nicht aufgepasst - und schon schwimmt das Smartphone im Waschbecken, in der Toilette, im Pool oder ist mit einem Getränk überschüttet. Das kommt häufiger vor als vielleicht vermutet. Wichtig ist dann, möglichst schnell zu reagieren, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Und die Vorgehensweise ist so: · Das Smartphone sofort aus dem Wasser holen und ausschalten. Ist es schon aus, sollte es auf keinen Fall eingeschaltet werden. Sonst droht ein Kurzschluss. · Die SIM- und die Speicherkarte herausnehmen. · Das Smartphone und die Karten mit einem weichen, sauberen und fusselfreien Tuch abtrocknen. Wichtig dabei ist, die Teile nur abzutupfen! Durch Wischen könnte sich das Wasser nur noch mehr verteilen und noch weiter eindringen. · Nach dem Trockentupfen das Smartphone und die Karten in einen trockenen Raum wie beispielsweise das Wohn- oder Arbeitszimmer legen und mindestens 24 Stunden trocknen lassen. Erst dann kann versucht werden, das Smartphone einzuschalten. · Eine andere Möglichkeit ist, einen Beutel mit trockenen Reiskörnern zu füllen, das Smartphone und die Karten dort hineinzugeben und den Beutel luftdicht zu verschließen. In dem Beutel bleibt das Gerät zwei Tage lang. Im Idealfall zieht der Reis die Feuchtigkeit heraus. Beim Trocknen ist Geduld gefragt. Keine gute Idee ist, mit dem Haartrockner nachzuhelfen oder das nasse Smartphone auf die Heizung zu legen. Denn die Hitze könnte noch mehr Schaden verursachen. Und: War das Smartphone einmal nass, ist die Garantie erloschen. Abstreiten bringt an dieser Stelle nichts, Denn in Smartphones sind an verschiedenen Indikatoren angebracht, die sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit verfärben. Der Hersteller kann dadurch sehr genau sehen, was passiert ist. Mehr Anleitungen, Tipps und Ratgeber: |