Schuldenfalle Internet - Infos und Tipps
Das Abo für einen Streaming-Dienst verlängern, ein zusätzliches Spiel herunterladen, sich ein paar neue Schuhe gönnen und nebenbei bei der einen oder anderen Online-Auktion mitbieten: Online Geld auszugeben, ist an vielen Stellen möglich und mit wenigen Klicks erledigt. Doch damit ist auch die Schuldenfalle nicht weit. Das bequeme Online-Shopping verleitet dazu, das Budget ganz schön zu strapazieren - und entwickelt sich gleichzeitig zu einer immer häufigeren Ursache für eine Überschuldung. Aber schon wenige Infos und Tipps können dabei helfen, eben nicht in die Schuldenfalle Internet zu tappen.
Was sind die größten Schuldenfallen? Einen finanziellen Engpass hat vermutlich jeder schon erlebt. Und wenn absehbar ist, dass sich die Situation bald wieder entspannt, ist das auch kein großes Problem. Schwierig wird es aber, wenn die Zahlungsunfähigkeit über einen längeren Zeitraum hinweg anhält. Sammeln sich in dieser Zeit nämlich immer mehr Rechnungen an, die nicht bezahlt werden können, wächst der Schuldenberg. Doch je größer die Löcher sind, die gestopft werden müssen, desto schwerer wird es, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Im schlimmsten Fall ist die Lage irgendwann so verfahren, dass nur noch ein Insolvenzverfahren helfen kann. Bleibt die Frage, wie es überhaupt zu einer Zahlungsunfähigkeit kommen kann. In vielen Fällen gibt es mehrere Gründe. Ein plötzlicher Jobverlust, auf den eine längere Phase der Arbeitslosigkeit folgt, die Trennung vom Partner, ein Unfall, eine Erkrankung oder ein schwerer Schicksalsschlag sind Ereignisse, die viele aus der Bahn werfen. Und oft fällt es den Betroffenen schwer, zur Alltagsroutine zurückzufinden. Manchmal verschwinden deshalb Briefe, Bescheide, Rechnungen und Mahnungen wochenlang ungeöffnet in irgendwelchen Schubladen. Andere unterschreiben in ihrer Not irgendwelche, oft völlig überteuerten Kreditverträge, um die dringlichsten Zahlungen zu leisten und sich so zumindest etwas Luft zu verschaffen. Doch beides lässt den Schuldenberg nur noch größer werden. Gleichzeitig wird es immer schwerer, den Teufelskreis zu durchbrechen. Natürlich können Schulden auch einfach dadurch entstehen, dass eine Person über ihre Verhältnisse gelebt hat. Wer ständig Dinge kauft oder bestellt, die er sich eigentlich gar nicht leisten kann, häuft schnell Verbindlichkeiten an. Doch ein zu lockerer Umgang mit Geld ist eben längst nicht immer der Grund für Schulden. Und was ist mit dem Internet? Das Internet verleitet tatsächlich viele dazu, bei den unzähligen Angeboten zuzuschnappen. Wer in einem Online-Shop stöbert, lässt sich gerne dazu verführen, den einen oder anderen Artikel zusätzlich in den virtuellen Warenkorb zu legen. Schließlich rechnen sich so wenigstens die Versandkosten. Dazu kommen die Online-Bezahlsysteme, durch die die Zahlung schnell, bequem und kinderleicht erledigt werden kann. Doch gerade kleine Beträge geraten so oft in Vergessenheit - bis sie irgendwann auf dem Konto zusammenlaufen und ein dickes Minus verursachen. Ein anderer Punkt sind die Abos. Ob kostenpflichtige Apps, Streaming-Dienste, Spiele, Mitgliedschaften auf Online-Plattformen oder Verträge für Smartphones - um bestimmte Funktionen nutzen zu können oder sich vermeintliche Vorteile zu sichern, schließen viele User allerlei Verträge ab. Doch oft läuft es dann ähnlich wie mit dem Fitnessstudio: Der Vertrag ist zwar da und muss bezahlt werden, genutzt wird er aber nicht. Auch so können ordentliche Beträge zusammenkommen. Lange Laufzeiten und kurze Kündigungsfristen wiederum machen es schwer, aus der Sache herauszukommen. Stichwort Überschuldung Aktuellen Zahlen zufolge ist knapp jeder zehnte Deutsche überschuldet. Aber was heißt Überschuldung eigentlich? Ein Privathaushalt gilt dann als überschuldet, wenn er seine bestehenden Schulden mit dem erzielten Haushaltseinkommen über einen längeren Zeitraum hinweg nicht tilgen kann, obwohl er die sonstigen Ausgaben so wie gut wie möglich senkt und den Lebensstandard insgesamt reduziert. Tritt eine Überschuldung ein, wird der Weg aus den Schulden immer schwieriger. Denn nachdem die laufenden Kosten bezahlt sind, bleibt für die Schulden nicht mehr viel übrig. Oder der Betroffene begleicht zwar eine Rechnung, muss dafür aber eine andere Zahlung aufschieben. Hinzu kommen die deutlich höheren Kosten. Je länger es dauert, bis ein bestimmter Betrag abgezahlt ist, desto höher sind nämlich die Zinsen, die dafür fällig werden. Die hohen Zinsen sind auch der Grund dafür, warum der Dispo-Kredit mit Blick auf eine Überschuldung als besonders gefährlich gilt. 3 einfache Tipps, um online nicht in die Schuldenfalle zu tappen Zweifelsohne ist die Verlockung groß, durch die virtuellen Einkaufswelten zu surfen und bei attraktiven Angeboten zuzuschlagen. Schließlich ist eine Online-Shoppingtour rund um die Uhr und von jedem Ort aus möglich. Einige Dienste sind direkt nach dem Kauf nutzbar, andere Waren werden wenige Tage später bequem nach Hause geliefert. Doch damit es beim Blick auf den nächsten Kontoauszug kein böses Erwachen gibt, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Hier sind drei simple Tipps, die dabei helfen, online nicht mehr Geld auszugeben, als zur Verfügung steht. Tipp Nr. 1: Teure Käufe überdenken Bevor größere Anschaffungen getätigt werden, hilft es, die sogenannte Drei-Tage-Regel anzuwenden. Dabei kauft der User nicht gleich, sondern hinterfragt den Kauf zunächst. Warum will ich diesen Gegenstand eigentlich haben? Brauche ihn in wirklich? Und muss ich den Gegenstand jetzt gleich haben? Ist der Gegenstand nach drei Tagen immer noch so attraktiv wie am ersten Tag, spricht das für einen Kauf. Entstehen hingegen Zweifel an dem Angebot oder gerät der Gegenstand gar in Vergessenheit, wäre der Kauf eine unnötige Ausgabe. Tipp Nr. 2: Werbung reduzieren Ertappt sich der User immer wieder dabei, dass er sich von Werbung leiten lässt, kann es helfen, die Informationsflut zu verringern. Entsprechende Einstellungen vermeiden, dass ständig und überall Werbung eingeblendet wird. Außerdem kann der User Newsletter abbestellen und Apps, die ein bequemes Einkaufen im jeweiligen Online-Shop ermöglichen, löschen. Auf diese Weise muss er ganz gezielt eine Plattform ansteuern, wenn sich dort umsehen und etwas kaufen möchte. Tipp Nr. 3: Ausgaben im Blick haben Der User sollte regelmäßig prüfen, welche Abos und Dienste er wirklich regelmäßig nutzt und welche Verträge nur unnötige Kosten verursachen. Kostenpflichtige Services, die der User irgendwann einmal abonniert hat, aber tatsächlich nicht braucht, sollte er kündigen. Dabei kann eine Kündigung jederzeit ausgesprochen werden. Sie wird zwar erst zum Ende der Vertragslaufzeit wirksam. Doch auf diese Weise verpasst der User wenigstens die Kündigungsfrist nicht. Ansonsten sollte der User sein Konto im Blick behalten. Hilfreich dabei kann es auch sein, Online-Käufe generell per Überweisung zu bezahlen. Dadurch muss der User sein Konto aufrufen. So sieht er zum einen, wie viel Geld noch da ist. Zum anderen sinkt die Gefahr, dass er nicht mehr an geleistete Zahlungen denkt, die noch vom Konto abgebucht werden. Ein Haushaltsbuch kann ebenfalls dabei helfen, Ordnung in die Einnahmen und Ausgaben zu bringen. Und das Führen eines Haushaltsbuchs klappt inzwischen - wie sollte es auch anders sein? - natürlich auch per App. Mehr Anleitungen, Tipps und Ratgeber: Thema: Schuldenfalle Internet - Infos und Tipps |