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Internetsucht Infos und Fakten

Die wichtigsten Infos und Fakten zum Thema Internetsucht 

Das Internet ist längst zu einem festen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden und zweifelsohne hat das Internet vieles vereinfacht und eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich gebracht. Problematisch wird es aber dann, wenn das Internet zu dem Element wird, um das sich das ganze Leben und der gesamte Alltag drehen.

Das Bundesministerium für Gesundheit hat Ende September 2011 eine Studie veröffentlicht, die die Zahl der Internetsüchtigen in Deutschland auf über eine halbe Million beziffert.

 

 

Dabei ist die Internetsucht genauso problematisch und birgt genauso viele Risiken wie jede andere Sucht auch. Erschwerend kommt aber hinzu, dass es letztlich nicht möglich ist, die Internetsucht durch einen Entzug und eine strikte Abstinenz zu therapieren. Anders als bei einer Drogen-, Alkohol- oder Tablettensucht ist es bei der Internetsucht kaum realisierbar, sich in absolutem Verzicht zu üben, denn allein schon im beruflichen Alltag wird der Betroffene immer wieder mit dem Computer konfrontiert.

Ähnlich wie bei einer Essstörung muss der Internetsüchtige also wieder einen vernünftigen Umgang mit dem Medium Internet lernen. Doch zunächst einmal stellt sich die Frage, was überhaupt hinter dem Phänomen Internetsucht steckt, wie sie sich äußert und was Betroffene unternehmen können.

 

Hier die wichtigsten Infos zum Thema Internetsucht in der Übersicht:

 

Was bedeutet Internetsucht genau?

Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Begriff Internetsucht eigentlich nicht richtig. Von einer Sucht wird nämlich grundsätzlich nur dann gesprochen, wenn wie beispielsweise beim Alkoholismus eine Abhängigkeit von einem bestimmten Stoff besteht.

Der Internetsucht hingegen liegt eine Art Zwang und damit eine gestörte Verhaltensweise zugrunde. Zudem macht die Internetsucht nicht körperlich, sondern in erster Linie psychisch abhängig. Treffender ist daher die englische Bezeichnung „pathological internet use“, was sich mit krankhafter Internetnutzung übersetzen lässt.

Eine andere Problematik ergibt sich dadurch, dass die Internetsucht nicht immer eindeutig von anderen Süchten abgegrenzt werden kann. Beispiele hierfür wären eine Kauf- oder Spielsucht, bei denen das Medium Internet lediglich Mittel zum Zweck sein kann.   

 

Was sind die Ursachen für eine Internetsucht?

Die Gründe, die dazu führen können, dass jemand an einer Internetsucht erkrankt, sind sehr vielfältig. So können Depressionen, psychische Probleme, Einsamkeit oder Schüchternheit eine Ursache sein, genauso aber auch Behinderungen oder körperliche Makel.

Die Erklärung dafür ist recht einfach. Das Internet schafft einen Ort, an dem jeder sein kann, wie und was er möchte. Der User kann sich eine Identität zulegen, die exakt seinen Wünschen, Ideen und Vorstellungen entspricht, unabhängig von der Realität.

In sozialen Netzwerken kann sich der User den Freundeskreis aufbauen, den er in der echten Welt vergeblich sucht, und in Foren kann er sich unter dem Deckmantel der Anonymität mit Gleichgesinnten zu Themen aller Art austauschen. Die frei erfundene Identität kann der User aber jederzeit auch wieder ablegen. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Internet ein vielseitiges Unterhaltungsprogramm bietet, das verhältnismäßig wenig kostet.

Insofern können User auf virtuelle Freizeitaktivitäten ausweichen, von denen sie in der realen Welt aufgrund der finanziellen Situation oder der gesellschaftlichen Schicht ausgeschlossen sind.  

 

Wer ist hauptsächlich von der Internetsucht betroffen?

Die Risikogruppen lassen sich nur schwer eindeutig bestimmen. Allgemein gilt, dass Personen in schwierigen Situationen, mit wenig Selbstwertgefühl oder mit depressiven Symptomatiken zu der Hauptrisikogruppe zählen, weil sie aus der niederdrückenden Realität in die schöne virtuelle Welt flüchten.

Frühere Studien kamen dabei zu dem Ergebnis, dass in erster Linie junge Männer ohne Partnerschaft und ohne Job zu den gefährdeten oder betroffenen Personen gehören. Die aktuelle Studie des Bundesgesundheitsministeriums zeichnet jedoch ein etwas anderes Bild. Nach wie vor bilden zwar User zwischen 14 und 24 Jahren die größte Gruppe der Betroffenen, allerdings sind es vor allem Mädchen, die internetsüchtig sind.

Forscher erklären dies damit, dass Mädchen in diesem Alter verstärkt soziale Netzwerke nutzen, um so ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstbewusststein zu stärken. 

 

Was sind die Symptome einer Internetsucht?

Grundsätzlich sind die Grenzen zwischen einer normalen, vielleicht etwas intensiveren und einer krankhaften Internetnutzung fließend. Pauschal lässt sich kein bestimmter Punkt benennen, denn was für den einen noch im vertretbaren Rahmen ist, kann für einen anderen schon zu einer ernsten Gefährdung führen.

Zudem müssen immer auch die Begleitumstände berücksichtigt werden. So steigt die Internetnutzung beispielsweise häufig während oder nach einer Krise oder einem einschneidenden Erlebnis wie einem Todesfall, einer Scheidung oder dem Verlust des Arbeitsplatzes. In diesem Fall suchen viele Trost und Ablenkung im Internet und oft reguliert sich der Internetkonsum von alleine wieder, wenn die Krise überstanden ist. Aber es gibt einige Anzeichen, die auf eine Internetsucht hinweisen. Das vermutlich wichtigste Symptom ist, dass der Betroffene seinen Aufgaben und Pflichten nicht mehr nachkommt und Vereinbarungen nicht mehr einhält.

Statt also in die Schule oder zur Arbeit zu gehen oder zu ausgemachten Treffen zu erscheinen, verbringt der Betroffene seine Zeit vor dem Computer. Im weiteren Verlauf kommt es dann zunehmend dazu, dass die echten Kontakte vernachlässigt oder in schweren Fällen auch vollständig abgebrochen werden. Nicht selten nimmt die Internetsucht dann auch Einfluss auf den Körper, weil der Betroffene vor lauter Surfen nicht mehr richtig isst und trinkt, wenig schläft und teilweise auch nicht mehr auf die Körperhygiene achtet.

Ein weiteres typisches Anzeichen ist, dass der Betroffene seinen hohen Internetkonsum verheimlicht. Zudem scheitern viele Betroffene bei dem Versuch, ihre Internetnutzung zu reduzieren, wenn sie sich ihrer Sucht bewusst werden, obwohl sie sich ernsthaft darum bemühen. 

 

Wie kann eine Internetsucht therapiert werden?

Das wesentliche Ziel einer Therapie besteht darin, wieder zu lernen, vernünftig mit dem Internet umzugehen. Meist wird dies im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie erfolgen, bei der der Betroffene vor allem lernt, seinen Internetkonsum realistisch einzuschätzen.

Allerdings ist dies erst der zweite Schritt, denn zuerst muss die Ursache für die Internetsucht ermittelt werden. Wie bei jeder anderen Erkrankung müssen auch bei der Internetsucht nicht nur die Symptome, sondern vor allem der Auslöser behandelt werden. Flüchtet sich jemand beispielsweise in die virtuelle Welt, um so sein mangelndes Selbstwertgefühl oder Ängste zu kompensieren, bringt es nichts, nur die Internetsucht zu therapieren.

Bleibt die eigentliche Ursache nämlich unbehandelt, wird der Betroffene recht schnell wieder in alte Muster verfallen oder sich in eine andere Sucht flüchten.     

 

Wie kann eine Internetsucht verhindert werden?

Natürlich gibt es kein Patentrezept, durch das sich eine Erkrankung immer und hundertprozentig vermeiden lässt. Aber es gibt durchaus Möglichkeiten, die Gefahr zu minimieren. Der wichtigste Ansatzpunkt dabei ist, dass es klare Prioritäten und Regeln geben muss.

Das bedeutet, Familie und Freude, Schule oder Arbeit und die alltäglichen Aufgaben und Pflichten müssen an erster Stelle stehen. Es darf nicht sein, dass die Schule geschwänzt oder ein Treffen abgesagt wird, bloß weil der User lieber ein Onlinespiel spielen oder irgendwelche Kommentare in Netzwerken und Foren schreiben möchte.

Die sozialen Kontakte sind aber auch deshalb von enorm großer Bedeutung, weil jemand, der etwas mit anderen unternimmt, sich mit anderen austauschen kann und bei Problemen ein offenes Ohr findet, deutlich weniger gefährdet ist, sich in die Scheinwelt Internet zu flüchten. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kann es außerdem hilfreich sein, eine bestimmte Stundenzahl pro Woche zu vereinbaren. Ist diese Anzahl aufgebraucht, bleibt der Computer die restliche Woche über schlichtweg ausgeschaltet.

 

 

Weiterführende Ratgeber, Anleitungen und Tipps zu WLan und Internet:

  • Tipps - Sicheres surfen in sozialen Netzwerken
  • Fakten und Infos zur Handystrahlung
  • Fachinformationen zu WPA2
  • Die effektivsten IT-Sicherheitstipps fuer das Buero
  • Infos und Tipps zu LTE  
  •  

    Thema: Die wichtigsten Infos und Fakten zum Thema Internetsucht

     
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